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Deutschland hinkt bei der Flexibilisierung der Stromnachfrage hinterher

Berlin – Das Demand Side Management, also die Flexibilisierung der Stromnachfrage, ist für ein Gelingen der Energiewende mit zahlreichen dargebotsabhängigen Energiequellen wie Wind und Sonne ein wichtiger Baustein. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die Marktbedingungen für flexible Stromlasten im europäischen Ausland besser sind als in Deutschland.

In Frankreich und der Schweiz herrschen gegenwärtig bessere Marktbedingungen für die Vermarktung von flexibler Stromnachfrage als in Deutschland. Das zeigt eine neue Studie im Auftrag der Deutschen Energie-Agentur (Dena) zu den Möglichkeiten für grenzüberschreitenden Handel mit flexiblen Lasten in Deutschland, Frankreich, Schweiz und Österreich.

Hohe Einstiegshürden für potenzielle DSM-Teilnehmer
Mit der Energiewende steigen die Flexibilisierungs-Anforderungen an das Stromsystem der Zukunft. Eine Option, Flexibilität bereitzustellen, ist eine gezielte Steuerung der Stromnachfrage, das Demand Side Management (DSM). Der Fokus der neuen Studie, die das Fraunhofer Institut für System und Innovationsforschung ISI aus Karlsruhe erstellt hat, liegt auf dem Markt für Regelenergie. Dieser Markt wird als zentraler Einstiegspunkt für flexible Lasten gesehen. Die Anforderungen an potenzielle Marktteilnehmer sind derzeit noch verhältnismäßig hoch, kritisieren die Studienautoren.

So sind die Prozesse zur Abstimmung zwischen den Unternehmen, also Flexibilitätsanbieter, Stromlieferanten, Flexibilitätsvermarkter und Netzbetreiber, vor allem in Deutschland und Österreich noch nicht transparent und standardisiert. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, wie ein Eingriff in Bilanzkreise, also in virtuelle Konten für Strommengen, durch Dritte im Rahmen der DSM-Vermarktung erfolgt.

Europäische Netzbetreiber wollen Regelungen vereinheitlichen
In Frankreich und der Schweiz ist man hier aus Sicht der Dena schon weiter. Um die europäischen Regelleistungsmärkte weiter zu harmonisieren, hat der Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber Entso-e einen Regelungsvorschlag entwickelt. Aktuell sind die Bestimmungen der Regelleistungsmärkte in den untersuchten Ländern aber noch sehr unterschiedlich, so ein Fazit der dena-Studie.

Untersuchung als Begleitstudie zum Pilotprojekt "Demand Side Management Baden-Württemberg"
Die Studie „Möglichkeiten für grenzüberschreitenden Handel mit flexiblen Lasten in Deutschland, Frankreich, Schweiz und Österreich“ wurde im Rahmen der Begleitforschung zu dem Pilotprojekt „Demand Side Management Baden-Württemberg“ vom Fraunhofer ISI durchgeführt. In dem Projekt hat die Dena mit Unterstützung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden Württemberg von Juli 2014 bis Dezember 2016 den Einsatz von DMS in der Praxis erprobt.

Ziel war es auch, Unternehmen darin zu unterstützen, vorhandene Potenziale für flexible Lasten zu erkennen und diese wirtschaftlich zu vermarkten. Gleichzeitig sollte anhand der Praxiserfahrung ermittelt werden, wie die Ausgestaltung eines Marktes für DSM in Deutschland unterstützt werden kann.

© IWR, 2017

23.05.2017

 



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