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Kohlestrom blockiert Rückgang der deutschen Treibhausgase

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Berlin - Nach einem neuen Bericht des Umweltbundesamtes haben in Deutschland die Erneuerbaren Energien 2017 mit 177 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten zur Emissionsminderung beigetragen. In der deutschen Klimabilanz spiegelt sich das allerdings nicht wider. Das hat einen Grund.

Trotz des Ausbaus erneuerbarer Energien verharren die Treibhausgasemissionen in Deutschland auf einem hohen Niveau. Während der Verkehrs- und der Wärmesektor derzeit nicht zur Reduktion von CO2-Emissionen beiträgt, führt der Ausbau von Wind, Solar & Co. nur zur indirekten CO2-Minderung.

UBA-Studie: Erneuerbare Energien tragen zur Emissionsminderung bei
Nach einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) zur aktuellen Emissionsbilanz des Umweltbundesamtes (UBA) wurden 2017 in Deutschland durch Erneuerbare Energien Treibhausgasemissionen in einer Größenordnung von 177 Millionen Tonnen (Mio. t) CO2-Äquivalenten vermieden. Davon entfiel der größte Anteil mit etwa 135 Mio. t CO2-Äquivalenten auf den Stromsektor. Im Wärmesektor wurden etwa 35 Mio. t CO2-Äquivalente und durch Biokraftstoffe rd. 7 Mio. t CO2-Äquivalente vermieden.

Sektorübergreifend wurden mit ca. 71 Mio. t CO2-Äquivalenten die meisten Treibhausgasemissionen durch die Stromerzeugung aus Windenergieanlagen substituiert. Darauf folgt die Bioenergie mit etwa 63 Mio. t CO2-Äquivaltenden vor der Photovoltaik mit 24 Mio. t und der Wasserkraft mit 15 Mio. t. CO2-Äquivalenten, die ersetzt wurden.

Kein Rückgang: Emissionsminderung durch erneuerbare Energien schlägt sich in Klimabilanz nicht direkt nieder
Die Bilanz der Treibhausgasemissionen in Deutschland weist trotz des Ausbaus der erneuerbaren Energien derzeit keinen rückläufigen Trend auf. Nach 903 Mio. t CO2-Äquivalenten im Jahr 2014 sind die Emissionen 2015 (907 Mio. t) und 2016 (909 Mio. t) sogar leicht gestiegen und 2017 wieder etwas zurückgegangen (905 Mio. t). Die Ursache für das stabile Niveau klimaschädlicher Emissionen liegt in den direkten und indirekten Effekten begründet. Direkter Effekt: der Ausbau der erneuerbaren Energien kompensiert auf dem Stromsektor lediglich die sinkende Atomstrommenge, fossile Kraftwerke sind kaum betroffen sind. Einen indirekter Effekt gibt es dennoch: Würde der fehlende Atomstrom in Deutschland nicht durch CO2-freie erneuerbare Energien, sondern müsste durch fossile Kraftwerke ersetzt werden, würden die Treibhausgasemissionen deutlich höher liegen als derzeit.

Hintergrund zu den Berechnungen des UBA
Die Berechnungen des UBA zur Emissionsvermeidung durch die Nutzung erneuerbarer Energien basieren auf einer Netto-Betrachtung. Emissionen, die bei der Nutzung erneuerbare Energien entstehen, werden berücksichtigt und in die Bilanzierung einbezogen. Dazu gehören Emissionen durch vorgelagerte Prozessketten zur Gewinnung und Bereitstellung der Energieträger sowie Emissionen, die mit der Herstellung und dem Betrieb der Anlagen (ohne Rückbau) verbunden sind. Diese Emissionen erneuerbarer Energien werden im Rahmen der Nettobilanzierung mit den Emissionen verrechnet, die durch die Substitution fossiler Energieträger brutto vermieden werden.


© IWR, 2018


29.11.2018

 



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