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Agro-PV-Anlage verbessert Anbaubedingungen für Obstbau

© Groenleven© Groenleven

Heerenveen, Niederlande - Agro PV-Anlagen ermöglichen die Doppelnutzung von Flächen für die Energieerzeugung durch PV-Anlagen und den landwirtschaftlichen Anbau. Zudem können Agro-PV-Anlagen die Standort-Verhältnisse verbessern, so dass eine nachhaltigere Bewirtschaftung möglich wird und wuchsklimatische Bedingungen optimiert werden.

Das u.a. auf Agro-PV-Anlagen spezialisierte niederländische Unternehmen Groenleven aus Heerenveen in den Niederlanden testet derzeit den Einsatz von Solarstrom-Anlagen beim Anbau von Beerenfrüchten. Neben der Doppelnutzung der Flächen für die Energieerzeugung und als Anbaufläche für das Obst, können die PV-Module darüber hinaus auch zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Anbau beitragen und den Einsatz von Folientunneln überflüssig machen und Temperaturextreme puffern. Das zeigen die bisherigen Betriebsergebnisse.

Agro PV-Anlage bietet nachhaltigeren Schutz und günstigeres Mikroklima
Wer das Gelände des Obstbauern Piet Albers in Babberich in den Niederlanden betritt, könnte einen Schritt in Richtung Zukunft machen. Hier wurden die traditionellen, mit Folien bespannten Bögen über den Himbeersträuchern von Groenleven durch eine Photovoltaikanlage mit 10.250 Solarmodulen ersetzt. Neben dem erzeugten Solarstrom, der nach Angaben von Groenleven rechnerisch ausreicht, um die Nachfrage von rd. 1.250 Haushalten zu decken, bietet die Anlage darüber hinaus eine intelligente Doppelfunktion für den Obstanbau.

2019 hat Groenleven zunächst auf einer Versuchsfläche PV-Module über einem Teil der Himbeersträucher des Obstbauern installiert. Dabei wurden zwei Arten von Modulen getestet, die speziell für den Versuch entwickelt wurden, darunter eine halbtransparente Variante. Auf diese Weise konnten die Auswirkungen der PV-Module auf die Pflanzen untersucht werden. In den letzten Monaten wurde der Testaufbau dann zu einer kompletten Solarenergieanlage erweitert, die sich über die Himbeerplantage erstreckt.

In der Testphase hat sich gezeigt, dass die Solarmodule eine nachhaltige Form des Schutzes der Kulturen des Obstbauerns bieten. Auf der einen Seite kann Albers nun darauf verzichten, die anfälligen Kunststofftunnel jährlich neu zu bespannen. Damit entfällt neben dem Arbeitsaufwand eine Menge an Kunststoffmüll, da die Folien, sofern sie nicht bereits vorher aufgrund von widrigen Witterungsverhältnissen entsorgt werden müssen, bislang alle sechs Jahre ausgetauscht wurden.

Des Weiteren bieten die Solarmodule auch im Hinblick auf das Mikroklima günstige Bedingungen für das Wachstum der Kulturen. Mit Hilfe von unter den Solarmodulen angebrachten Sensoren zur Erfassung von Temperatur, Licht, Feuchtigkeit und anderen Parametern konnte gezeigt werden, dass die Temperatur unter den Modulen stabiler bleibt und extreme Temperaturen, die schädlich für die Entwicklung der Pflanzen und Früchte sind, gepuffert werden. Dank dieser Klimastabilisierung und der Lichtmenge, die durch die halbtransparenten Module dringt, bietet die Solaranlage damit einen zuverlässigen Schutz für die Obstpflanzen.

Groenleven untersucht mit Uni Wageningen weitere Obstsorten
Da unterschiedliche Obstkulturen u.U. unterschiedliche auch unterschiedlich Ansprüche an die Lichtverhältnisse stellen, hat Groenleven die Forschungsaktivitäten kürzlich erweitert, und neben der Anlage an der Himbeerplantage an weiteren Standorten Testanordnungen über roten Beeren, Blaubeeren, Brombeeren und Erdbeeren errichtet. Groenleven hat sich dazu mit der Universität Wageningen (WUR) zusammengetan. Die verschiedenen Sensoren, die zur Überwachung des Klimas unter den Solarmodulen eingesetzt werden können, wurden ebenfalls in den Versuchsaufbauten installiert. Dabei sollen auch das Pflanzen- und Fruchtwachstum sowie der Krankheitsdruck untersucht werden. Ergebnisse der Testanordnungen werden gegen Ende der Saison im September erwartet.


© IWR, 2020


24.07.2020

 



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