Verbraucher zahlen: Gasumlage beträgt ab Oktober rund 2,4 ct/kWh
© Adobe Stock / FotoliaBerlin, Ratingen - Die marktgebietsverantwortliche Trading Hub Europe GmbH (THE) hat heute (15.08.2022) den Wert für die Gasbeschaffungsumlage zur Stabilisierung der Importeure von russischem Erdgas veröffentlicht. Die Umlage wird zunächst 2,419 ct/kWh (24,19 Euro/MWh) betragen und ab dem 1. Oktober 2022 erhoben.
Hintergrund der Einführung der Gasbeschaffungsumlage ist die von der Bundesregierung erlassene und am 9. August 2022 in Kraft getretene Verordnung nach §26 Energiesicherungsgesetz über einen finanziellen Ausgleich durch eine saldierte Preisanpassung (Gaspreisanpassungsverordnung).
Hiernach haben die von einer erheblichen Reduzierung der Gesamtgasimportmengen unmittelbar betroffenen Gasimporteure Anspruch auf einen finanziellen Ausgleich eines Teiles der Mehrkosten der Ersatzbeschaffungen, sofern die Gasbezugsverträge vor dem 1. Mai 2022 abgeschlossen worden sind.
Demnach ergeben sich für einen Single-Haushalt mit einem typischen Gasverbrauch von 5.000 kWh pro Jahr Kosten von 121 Euro ohne Mehrwertsteuer (MWSt) bzw. 144 Euro mit MWSt. Bei einem Zweipersonenhaushalt mit einem Verbrauch von 12.000 kWh liegen die Zusatzkosten bei 290 Euro ohne MWSt. bzw. 345 Euro mit MWSt. Eine Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh kommt auf 484 Euro ohne MWSt bzw. 576 Euro mit MWSt. Ob die Mehrwertsteuer von 19 % auf die Gasumlage zu zahlen ist, ist derzeit noch nicht entschieden. Die Bundesregierung möchte, dass die Umlage von der Mehrwertsteuer befreit wird. Bundesfinanzminister Christian Lindner hat daher auf EU-Ebene um eine Ausnahme gebeten, damit die Verbraucher nicht auch noch die Mehrwertsteuer auf die Umlage zahlen müssen.
Angesichts der hohen Energiepreise hat die Bundesregierung angekündigt, dass neben den bereits erfolgten Entlastungen der Bürger ein weiteres Entlastungspaket kommen wird.
Derweil füllen sich die Gasspeicher in Europa und Deutschland weiter. Aktuell liegt der Füllstand in den EU-Ländern länderübergreifend bei 74,4 % (Stand 09.08.2022: 72,0 %). Laut der EU-Verordnung müssen die Gasspeicher der 18 EU-Mitgliedsstaaten mit unterirdischen Speichern bis zum 01. November zu 80 % gefüllt sein. Dieses Ziel haben bereits Portugal mit 100 %, Polen mit 99,1 %, Schweden mit 90,8 % und Dänemark mit 91,7 % übererfüllt. Auch Frankreich (85,9 %), Spanien (80,7 %) und Tschechien (80,7 %) haben die europäische Zielmarke bereits erreicht, Belgien steht kurz davor (79,4 Prozent). Darauf folgen Italien (77,02 %) und Deutschland (76,11 %).
© IWR, 2024
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15.08.2022