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Schweiz: Altersschwache Atomkraftwerke in der endlosen Nachrüstschleife

Münster - In der Schweiz produzieren fünf Atomkraftwerke (AKW) Strom, die alle zwischen 1969 und 1984 den Betrieb aufgenommen haben. AKWs sind eigentlich auf eine Betriebszeit von nur 40 Jahren ausgelegt. Jetzt diskutieren die Schweizer, wie sie die altersschwachen Anlagen auch über diese Altersgrenze hinaus weiter betreiben können.

Alternde Atomkraftwerke und der Umgang mit den technisch immer anfälligeren Kraftwerken wird in vielen europäischen Ländern zunehmend zu einem Problem. Investitionen in neue AKWs rechnen sich bei den niedrigen Strompreisen nicht. Die Schweiz will die bestehenden Kernenergie-Anlagen einfach länger laufen lassen und hat sich dabei eine Art endlose Nachrüstschleife ausgedacht.

Alte Schweizer Atomkrafterke sollen alle zehn Jahre nachgerüstet werden
AKWs in der Schweiz, die die betriebliche Altersgrenze von 40 Jahren erreicht haben, sollen laut Plan dann ein neues Betriebskonzept mit nicht näher definierten "höheren Anforderungen" vorlegen. Wenn dieses Konzept dann durch das ENSI (Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat) genehmigt ist, erfolgt eine Verlängerung der AKW-Laufzeit um weitere zehn Jahre. Danach kann wieder eine Verlängerung um zehn Jahre beantragt werden, usw. Ein fixes AKW-Abschaltdatum selbst für Uralt-Anlagen soll es demnach nicht geben.

Alte AKW: Oldtimer bleibt auch mit Nachrüstung ein Oldtimer
Eigentlich kommt die Entwicklung nicht überraschend, dass die AKWs in Europa zunehmend ihre betriebliche Altersgrenze erreichen. Doch in den meisten europäischen Ländern wird das Problem einfach vor sich hergeschoben. Kerkraftwerke sind auf eine Laufzeit von 40 Jahren ausgelegt. Zwar können Komponenten ausgetauscht und länger eingesetzt werden, aber die physikalische Alterung (Werkstoffeigenschaften) von Großkomponenten stellt ein Risiko dar. Auch lässt sich die Gesamt- bzw. Grundkonstruktion eines AKW nicht durch eine Nachrüstung verändern. Kurzum: Wie bei alten Autos bleibt ein Oldtimer ein Oldtimer, auch wenn die einzelnen Komponenten neuwertig sind.

Steigendes Risiko durch altersschwache Atomkraftwerke
Nicht nur die Schweiz, auch Frankreich, Großbritannien oder Belgien sind von altersschwachen Atomkraftwerken betroffen. Zahlreiche technisch bedingte AKW-Ausfälle, zuletzt in Großbritannien und Belgien, belegen die stetig steigenden Risiken, die mit den immer älter werdenden Kernkraftanlagen verbunden sind.

28.08.2014

 



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