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PwC-Studie: Stadtwerke-Bilanzen verschlechtern sich

Frankfurt - Die deutschen Energie- und Versorgungsunternehmen (EVU) haben zwar im Jahr 2013 ihre Rentabilität wieder verbessern können, dennoch stehen zahlreiche Stadtwerke wegen hoher Investitionen unter Druck.

Das geht aus der aktuellen Studie „Finanzwirtschaftliche Herausforderungen der Energie- und Versorgungsunternehmen“ vom Beratungs-Unternehmen PwC hervor. Ein Viertel der insgesamt 223 untersuchten Unternehmen hat demnach "kritische" Finanzkennzahlen vorzuweisen und die Mehrheit aller Unternehmen (etwa 60 Prozent) kann die anstehenden Investitionen nicht mehr selbst bezahlen.

Externe Entwicklungen setzen EVUs unter Druck
Die Energiewende und die damit einhergehenden Herausforderungen setzen die Energie- und Versorgungsunternehmen (EVU), also vorwiegend Stadtwerke, unter Druck. Der Ausbau der Netzinfrastruktur und das Umschwenken auf erneuerbare Energieträger erfordern hohe Investitionssummen. Zusätzlich nimmt der Wettbewerb um Kunden zu, da sich immer mehr Anbieter auf dem Markt bewegen, was zu volatilen Preisen und Absatzmengen führt. Die hohen Investitionssummen wirken sich demnach auch negativ auf die Beschaffungsseite, die Aufwendungen und letztendlich das Betriebsergebnis aus.

Bruttofinanzverschuldung der EVUs steigt
Die Ertragssituation hat sich im Jahr 2013 laut PwC dennoch stabilisiert: Die Ebitda-Marge ist zwischen 2010 und 2013 von 15,2 Prozent auf 13,0 Prozent gesunken. Nach negativen Wachstumsraten in 2011 und 2012 wächst die Ebitda-Marge 2013 wieder um 2,5 Prozent. Dennoch hat die Bruttofinanzverschuldung zugenommen, da die oben aufgezeigten Investitionen und Ausschüttungen nicht aus den operativen Cashflows gedeckt werden können. Somit haben sich auch die Bilanzstrukturen und die Finanzierungsfähigkeit der EVUs weiter verschlechtert.

PwC rät zum Umdenken bei der Finanzierung
„Die Unternehmen passen ihre Geschäftsmodelle an und müssen neue Geschäftsfelder und Dienstleistungen entwickeln. Dafür sind enorme Investitionen notwendig“, sagt Norbert Schwieters, Leiter des Bereiches Energiewirtschaft bei PwC. Um diese zu stemmen, greifen die Versorger laut Studie immer häufiger auf die Fremdfinanzierung zurück. Die Verbindlichkeitenquote sei von 42,8 im Jahr 2012 auf 43,2 Prozent im Jahr 2013 angestiegen. „Damit liegen die Energieversorger zwar immer noch deutlich über dem Schnitt vieler Branchen, die Eigenmittelquote gibt jedoch seit 2009 deutlich nach“, so Schwieters.
Bernd Papenstein, Finanzierungsexperte bei PwC im Bereich öffentlicher Sektor, rät daher zum Umdenken. Energieversorger müssten sich bei der Finanzierung am gesamten Kapitalbedarf orientieren und weniger stark an einzelnen Projekten, wie das in anderen Branchen bereits Standard sei, so Papenstein.

© IWR, 2015

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