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Münster beschließt als erste Stadt Deutschlands Kapitalabzug aus klimaschädlichen Industrien

Münster – Die Stadt Münster will ihr Kapital nicht mehr in eine klimschädliche Energieerzeugung stecken. Investitionen in Fonds, von denen Unternehmen profitieren, die Atomenergie erzeugen oder auf nicht nachhaltige und klimaschädliche Energien setzen, werden zukünftig ausgeschlossen. Das dürfte auch RWE betreffen.

Diese und weitere Kriterien hat der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Münster am Mittwochabend (04.11.2015) in seiner Sitzung mehrheitlich beschlossen. Eine Zustimmung des Rates der Stadt Münsters ist dazu nicht mehr erforderlich. Die neuen Investitions-Kriterien setzen Mindeststandards auch in anderen Bereichen und gelten ab April 2016.

Münster als Klimaschutz-Vorreiter in Deutschland
Vor dem Beginn der Weltklimakonferenz in Paris Ende November ist dies ein starkes aus der westfälischen Metropole. Immerhin ist Münster damit die erste Stadt in Deutschland, die ihr Kapital aus klimaschädlichen Industrien abziehen will. Dahiner steht eine "Divest"-Kampagne, die inzwischen in zahlreichen deutschen Städten geführt wird. Umweltorganisationen wollen, dass Kapitalgeber finanziellen Druck auf Unternehmen ausüben, die Kohle, Erdgas oder Erdöl fördern, verarbeiten und verbrennen. Den Antrag in Münster hatten die Grünen und die SPD im Herbst gemeinsam eingebracht. Die Stadt Münster darf sich ab April nicht mehr an Unternehmen beteiligen, die Atomenergie erzeugen oder auf nicht nachhaltige und klimaschädliche Energien setzen. Auch das Fracking zu Erschließng unzugänglicher Öl- und Gasvorkommen soll nicht mit den Fonds unterstützt werden. Weitere Ausschlusskriterien sind Kinderarbeit sowie die Herstellung und der Vertrieb von Militärwaffen.

Raus aus den Anteilen an RWE, OVM und Enel
Der Antrag ist im Münsteraner Haupt- und Finanzausschuss mit den Stimmen der Grünen, der SPD sowie der Partei Die Linke und der Piraten beschlossen worden. CDU, AFD und FDP lehnten hingegen ab. Die SPD hat zudem eine eine Evaluation dieser Entscheidung in zwei Jahren vorgeschlagen, die ebenfalls beschlossen wurde.
Berichten zufolge geht es bei dieser Entscheidung konkret um zwei Fonds, in denen rund 30 Millionen Euro der Stadt Münster angelegt sind. Diese Fonds müssten demnach nun Aktien des Energiekonzerns RWE, des österreichischen Ölkonzerns OVM und des italienischen Energieversorgers Enel verkaufen.

© IWR, 2015

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05.11.2015

 



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