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Projekt KIRA bringt autonomes Fahren im ÖPNV nach Hessen – Start mit Testnutzern

© Mobileye, DB, RMV© Mobileye, DB, RMV

Berlin - Mit autonomen On-Demand-Fahrdiensten kann der ÖPNV flexibler und attraktiver werden. Im Pionierprojekt KIRA können Passagiere jetzt zum ersten Mal in Deutschland auf der Automatisierungsstufe Level 4 fahren. Die Shuttles verkehren im Rhein-Main-Gebiet in Langen und Egelsbach (Kreis Offenbach). Interessenten können die Fahrten per App buchen.

On-Demand-Fahrten in Kombination mit autonomem Fahren könnten die Mobilität der Zukunft revolutionieren. Statt auf feste Fahrpläne oder eigene Fahrzeuge angewiesen zu sein, bestellen Nutzer per App ein selbstfahrendes Shuttle genau dann, wenn sie es brauchen. Das erhöht die Flexibilität, spart Kosten und reduziert den Verkehr in Städten. Vor allem in suburbanen und ländlichen Gegenden können die Shuttles für flächendeckende Mobilität sorgen. Autonom und damit ohne Personal an Bord können solche Angebote verstärkt in Randzeiten und in eher dünn besiedelten Gegenden eingesetzt werden. Eine intelligente Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel soll eine nahtlose Mobilität von Tür zu Tür ermöglichen, die so flexibel ist wie das eigene Auto.

Autonomer ÖPNV startet: Projekt KIRA bringt Level-4-Shuttles erstmals mit Fahrgästen auf die Straße
Das Projekt KIRA (KI-basierter Regelbetrieb autonomer On-Demand-Verkehre) hat einen entscheidenden Meilenstein erreicht: Erstmals fahren autonome Shuttles des öffentlichen Nahverkehrs mit Fahrgästen im Regelbetrieb – in Langen und Egelsbach im hessischen Landkreis Offenbach. Eine Ausweitung auf Teile Darmstadts ist für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant. Die Nutzung ist aktuell auf registrierte Testnutzerinnen und -nutzer mit der KIRA-App beschränkt.

KIRA ist das erste deutsche Projekt, das autonome Fahrzeuge der Automatisierungsstufe 4 mit Fahrgästen im ÖPNV einsetzt. Das bedeutet: Die Fahrzeuge fahren innerhalb eines definierten Gebietes vollständig fahrerlos – eine technologische Zäsur mit strategischer Bedeutung für die Mobilitätswende. Die Federführung im Projekt haben dabei die Deutsche Bahn (DB) und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV).

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder betont: „Autonomes Fahren ist eine zentrale Schlüsseltechnologie für eine innovative, umweltfreundliche und barrierefreie Mobilität.“ Auch Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Kaweh Mansoori sieht in KIRA eine Blaupause für die Mobilität der Zukunft: „Unser Ziel ist es, den ÖPNV für alle Menschen attraktiv und zugänglich zu gestalten – gerade auch in den suburbanen und ländlichen Regionen. Autonomes Fahren im ÖPNV ist dabei ein wichtiger Schlüssel, um Mobilität für alle zu sichern und die Lebensqualität zu steigern.“

Prof. Knut Ringat (RMV) hebt die Skalierbarkeit hervor: „Wenn fahrerlose, flexibel buchbare Kleinbusse 24/7 da unterwegs sind, wo heute Linienbusse nur eine Handvoll Mal am Tag fahren, dann wird ÖPNV für alle verfügbar und deutlich attraktiver.“ Evelyn Palla (DB Regio) ergänzt: „Autonomes Fahren bietet die Riesen-Chance, den ÖPNV attraktiver und zugleich bezahlbarer zu machen – insbesondere außerhalb der großen Ballungsräume. Das Projekt KIRA gibt einen eindrucksvollen Ausblick auf das, was möglich ist.“
Johann Jungwirth, Executive Vice President Autonomous Vehicles bei Mobileye sieht KIRA als technologischen Meilenstein: „Eine sicherere, zugänglichere und nachhaltigere Mobilität der Zukunft wird durch selbstfahrende Fahrzeuge erreicht.“

Technologie und Partner im Überblick: KIRA bringt autonomes Fahren in den Regelbetrieb
Im Projekt KIRA sollen in der jetzigen Phase sechs autonome Fahrzeuge zum Einsatz kommen, die in den Gebieten der HEAG mobilo und der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (kvgOF) unterwegs sind. Sie fahren im öffentlichen Straßenverkehr bis zu 130 km/h – alle Fahrmanöver werden vom Fahrzeug selbstständig ausgeführt. Während des Erprobungsbetriebs ist für die Sicherheit stets ein Fahrbegleiter an Bord, zudem überwacht eine Leitstelle alle Abläufe zentral.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich über die Projektwebseite von KIRA als Testpersonen registrieren. Die Anzahl der verfügbaren Plätze ist begrenzt. Die Auswahl erfolgt nach dem Abschluss des Bewerbungsprozesses.

Betreiberin der autonomen Shuttleflotte ist die DB Regio Bus Mitte. Die technische Plattform stammt von Ioki, einem DB-Unternehmen für digitale Mobilitätslösungen. Ioki übernimmt das Routing und die Buchung und integriert die Softwarelösungen aller Technologiepartner. Die autonome Fahrtechnologie, HD-Karten und Sensorik kommen vom israelischen Mobilitätsanbieter Mobileye.

Das Pilotprojekt ist bis Ende 2025 angelegt. Eine Verlängerung wird angestrebt. Die Finanzierung erfolgt durch das Bundesministerium für Verkehr mit rund 2,2 Millionen Euro sowie durch das Land Hessen. Forschungspartner sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).


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02.06.2025

 



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