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RWE will sich aufspalten

Essen – RWE zieht nach und beschließt wie E.ON die Aufspaltung des Konzerns. So will der Vorstand des Essener Versorgers die Geschäftsfelder erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb im In- und Ausland in einer neuen Tochtergesellschaft bündeln. Die RWE-Aktie schießt nach oben.

Von der neuen Tochtergesellschaft, die den Bereich der regenerativen Energien beinhaltet, sollen rund zehn Prozent voraussichtlich Ende 2016 im Wege eines Börsengangs im Zusammenhang mit einer Kapitalerhöhung platziert werden. Zeitgleich oder nachfolgend können weitere Anteile an der neuen Gesellschaft veräußert werden, teilte RWE am Dienstagmittag im Rahmen einer Ad-hoc-Mitteilung mit.

RWE-Aktie springt nach oben
Die Entscheidung folgt auf Spekulationen um einen derartigen Schritt. Die Rheinische Post hatte unter Bezug auf Insider berichtet, RWE wolle sich nun doch aufspalten. Das hatte die Aktie bereits kräftig angeschoben. Inzwischen hat der Konzern selbst die Pläne für eine Netz-, Vertriebs- und Erneuerbaren-Tochter bestätigt. Das Wertpapier ist um rund acht Prozent auf 11,76 Euro geklettert (Stand 14:15 Uhr, Börse Xetra).

Aufsichtsrat entscheidet am 11. Dezember über Pläne
Wie RWE mitteilt, schafft die Gesellschaft mit der Überführung dieser Geschäftsfelder in die neue Tochtergesellschaft für das dort gebündelte Geschäft neue Finanzierungs- und zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten. Durch die Neustrukturierung verändere sich das der RWE AG für die Erfüllung ihrer finanziellen Verpflichtungen zur Verfügung stehende Vermögen nicht.
Die gesamte Transaktion steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrats, der voraussichtlich in seiner Sitzung am 11. Dezember 2015 hierüber entscheiden wird.

IWR: Trend zur Aufspaltung dürfte anhalten
Jüngste Beispiele haben nachdrücklich gezeigt, dass wichtige Investorengruppen nicht mehr bereit sind, in wenig nachhaltige Geschäftsbereiche wie z.B. die Kohleverstromung zu investieren. Im Vorfeld des derzeit stattfindenden Klimagipfels in Paris hatten der Versicherungskonzern Allianz und auch die Stadt Münster eine solche Entscheidung getroffen. Wenn sich immer mehr Fonds und Beteiligungsgesellschaften aus ökologischen oder ethischen Satzungsgründen nicht an Unternehmen beteiligen, die beispielsweise Kohle- oder Atomkraftwerke betreiben, sind die betroffenen Konzerne zum Handeln gezwungen.

Die Auf- und Abspaltungsbemühungen bei E.ON und RWE zielen auf neue strategische und zukunftsorientierte Investoren ab, die bisher nicht erreicht wurden oder die zukünftig nicht mehr gehalten werden können. Der Trend zur Isolierung nicht nachhaltiger Energie-Geschäftsbereiche dürfte in der Versorger-Landschaft in Europa auch in Zukunft anhalten, so das IWR Institut.

© IWR, 2015

01.12.2015

 



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